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Der Gartenteich nach dem Hagel – was tun nach dem Unwetter?

Posted on 3. Juli 20252. Juli 2025 By gartenteich-info

Ein Gartenteich ist ein faszinierendes Biotop – er beherbergt Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen und bildet ein fragiles, aber stabiles Ökosystem. Dieses Gleichgewicht kann jedoch durch äußere Einflüsse empfindlich gestört werden. Besonders gefürchtet sind dabei extreme Wetterereignisse wie ein Hagelunwetter. Was zunächst wie ein kurzes Naturschauspiel erscheinen mag, kann im Teich massive Schäden anrichten – sowohl sichtbar als auch auf mikrobiologischer Ebene.

Wenn nach einem Sommerabend mit grollenden Gewittern und eiskalten Hagelkörnern wieder Ruhe einkehrt, beginnt für Teichbesitzer oft erst die eigentliche Arbeit. Pflanzen sind zerfetzt, das Wasser ist trüb, Tiere sind verstört oder gar verletzt, technische Komponenten versagen und das sonst harmonische Bild wirkt plötzlich gestört. Umso wichtiger ist es, das Ausmaß zu erkennen, die richtigen Maßnahmen zu setzen und für kommende Ereignisse besser gewappnet zu sein.

Was Hagel für den Teich bedeutet

Hagel ist kein gewöhnlicher Niederschlag. Die auftreffenden Eiskörner – je nach Größe mit Durchmessern von wenigen Millimetern bis hin zu mehreren Zentimetern – prallen mit enormer Kraft auf alles, was sich an der Oberfläche befindet. Für die Pflanzenwelt im und am Teich bedeutet das puren Stress. Besonders empfindlich reagieren großflächige Schwimmblattpflanzen wie Seerosen, Wasserlinsen oder Wassernüsse. Die Blätter werden durchlöchert oder komplett abgeschlagen, Blüten zerfetzt, Triebe abgerissen.

Auch die Ufervegetation leidet: Hohe Gräser knicken um, Röhrichtpflanzen werden gequetscht, feine Halme und Sumpfblumen wie Schwertlilien oder Sumpfcalla zeigen nach dem Unwetter oft kein Lebenszeichen mehr. Diese äußeren Schäden sind meist offensichtlich – schwerer wiegen jedoch die Veränderungen, die im Wasser selbst stattfinden.

Die Temperatur sinkt abrupt, oft um mehrere Grad, wenn kaltes Hagelwasser auf die warme Teichoberfläche trifft. Besonders bei kleinen oder flachen Teichen ist dieser Effekt spürbar. Fische – wechselwarme Tiere – können auf einen solchen Temperatursturz mit Stress oder Schock reagieren. Ihr Immunsystem wird geschwächt, was Infektionen und Parasiten Tür und Tor öffnet.

Gleichzeitig gelangt durch den starken Niederschlag und den mechanischen Einfluss des Hagels eine große Menge an organischem Material ins Wasser: abgerissene Pflanzenteile, Erdkrümel, Staub und Pollen, die zuvor auf den Pflanzen lagerten. Das Resultat ist eine Trübung des Wassers, häufig begleitet von einem deutlichen Anstieg der Nährstoffkonzentration. Algen – insbesondere Schwebealgen – profitieren davon und breiten sich innerhalb weniger Tage massiv aus.

Auswirkungen auf Fische und andere Teichbewohner

Während Pflanzen meist sichtbar beschädigt werden, zeigen Fische ihre Not nur indirekt. Einige verhalten sich nach einem Hagelsturm auffällig ruhig und ziehen sich in tiefere Zonen zurück. Andere wirken apathisch, stehen regungslos im Wasser oder schnappen auffällig oft nach Luft. Diese Anzeichen deuten häufig auf Sauerstoffmangel hin – eine Folge der gestörten Wasserzirkulation, der sinkenden Temperaturen und des vermehrten Abbaus organischer Stoffe.

Auch Verletzungen sind nicht auszuschließen. Große Hagelkörner, die ins Wasser schlagen, können Fische treffen, insbesondere solche, die sich gerne an der Oberfläche aufhalten, wie Goldfische oder Koi. Kleinere Tiere wie Molche oder Kaulquappen werden oft durch den Wasserdruck der aufschlagenden Körner weggespült oder verletzt.

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Noch unauffälliger verläuft das Drama bei den Mikroorganismen: Bakterien, Algenarten, Kleinstlebewesen und nützliche Einzeller geraten nach einem massiven Eintrag von Regenwasser und Temperatursturz leicht aus dem Gleichgewicht. Da sie essenziell für den Abbau von Schadstoffen und die Aufrechterhaltung der Wasserqualität sind, kann ihr Rückgang weitreichende Folgen haben.

Die Wasserqualität im Fokus

Unmittelbar nach dem Hagel sollte der erste Blick dem Zustand des Wassers gelten. Ist es klar, trüb, milchig oder grünlich? Riecht es muffig oder neutral? Hat sich Schaumbildung an der Oberfläche entwickelt? All das sind Indizien für Veränderungen im biologischen Zustand. Im Idealfall sollte ein Wassertest durchgeführt werden – einfache Streifentests für pH-Wert, Karbonathärte, Nitrit, Nitrat und Ammonium sind im Handel erhältlich und geben ein erstes Bild.

Wichtig ist auch die Sauerstoffsättigung, die bei niedrigen Temperaturen und reduziertem Lichteinfall schnell sinkt. Besonders nachts, wenn keine Photosynthese stattfindet, wird es für die Teichbewohner eng. Abhilfe schaffen belüftende Maßnahmen: Wasserfälle, Bachläufe, Luftsprudler oder spezielle Belüfterpumpen sorgen dafür, dass das Wasser wieder mit Sauerstoff angereichert wird.

Ein zusätzlicher Wasserwechsel – behutsam durchgeführt – kann helfen, Schadstoffe zu verdünnen. Dabei sollte jedoch nie mehr als ein Drittel des Wassers auf einmal ersetzt werden, um das System nicht weiter zu destabilisieren. Regenwasser aus sauberen Auffangbehältern ist dabei zu bevorzugen. Leitungswasser kann verwendet werden, sollte aber wegen seines pH-Werts und Kalkgehalts nur dosiert eingesetzt werden.

Die Rolle des Mikrobioms nach dem Unwetter

Das Mikrobiom im Teich – also die Gemeinschaft aus nützlichen Bakterien, Pilzen, Algen und Einzellern – ist der Motor jedes funktionierenden Gewässers. Es sorgt für den Abbau organischer Substanzen, wandelt schädliches Ammonium in unschädliches Nitrat um und hält das System in der Balance. Nach einem Unwetter wird dieses empfindliche Netz oft gestört.

Ein Überangebot an Nährstoffen in Kombination mit niedrigerem Sauerstoff kann dazu führen, dass unerwünschte Mikroorganismen Überhand gewinnen. Fäulnisbakterien oder pathogene Keime finden dann ideale Bedingungen vor. In dieser Situation kann die gezielte Zugabe von Starterbakterien helfen, das biologische Gleichgewicht schneller wiederherzustellen. Diese Produkte enthalten Millionen nützlicher Mikroorganismen, die sofort mit dem Abbau von organischen Stoffen beginnen.

Technische Schäden und deren Folgen

Viele Gartenteiche sind heute mit Technik ausgestattet – Filteranlagen, Pumpen, UV-Klärer, Belüfter oder automatische Wasserstandsregler. Diese Geräte sind durch Hagel in mehrfacher Hinsicht gefährdet. Einschlagende Hagelkörner können sichtbare Schäden an Gehäusen verursachen, aber auch unsichtbare, wie Mikrorisse, Wassereintritt oder elektrische Kurzschlüsse. Besonders gefährdet sind frei stehende Geräte und nicht wettergeschützte Steckdosen.

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Unmittelbar nach dem Sturm sollten alle technischen Komponenten überprüft werden. Pumpen dürfen nur wieder in Betrieb genommen werden, wenn sichergestellt ist, dass sie trocken und unbeschädigt sind. Die Funktion aller Filtermedien sollte kontrolliert werden, da sie durch Schlamm oder Pflanzenreste blockiert sein könnten. UV-Klärer mit zerkratzten Quarzgläsern oder defekten Leuchtmitteln verlieren ihre Wirkung und müssen gegebenenfalls ersetzt werden.

Langfristig empfiehlt sich die Investition in spritzwassergeschützte Technik und wetterfeste Installationen. Steckdosen sollten mit Schutzgehäusen versehen, Kabelverbindungen erhöht montiert und Pumpenschächte mit Ablauf versehen sein. Eine regelmäßige Wartung vor der Unwettersaison kann Schäden vorbeugen.

Teichtypen im Vergleich – wer ist am stärksten betroffen?

Nicht jeder Teich reagiert gleich empfindlich auf Hagel. Ein großer, tiefer Naturteich mit schattigen Zonen und dichter Randbepflanzung kann ein solches Ereignis besser abpuffern als ein flacher, künstlich angelegter Koiteich. Letzterer besitzt oft wenig Pflanzenmasse, dafür aber empfindliche, teure Fische, die besonders auf Temperaturschwankungen und Wassertrübung reagieren.

Schwimmteiche sind in der Regel zweigeteilt – in einen klaren Schwimmbereich und eine Regenerationszone mit Pflanzen. Bei Hagel kann es vorkommen, dass das Gleichgewicht zwischen beiden Bereichen gestört wird, wenn große Mengen an Fremdstoffen eingetragen werden. Wichtig ist hier eine rasche Reinigung der Filterzone, bevor sich Trübungen auf den Schwimmbereich ausweiten.

Miniteiche oder Kübelteiche sind besonders anfällig: Sie besitzen ein kleines Wasservolumen, heizen sich schnell auf und kühlen ebenso rasch wieder ab. Für sie kann ein Hagelereignis lebensbedrohlich sein – ein Schutz durch Vordächer oder mobile Abdeckungen ist hier besonders sinnvoll.

Prävention – was Sie vor dem nächsten Unwetter tun können

Auch wenn kein vollständiger Schutz möglich ist, lassen sich viele Schäden durch gezielte Vorsorge deutlich reduzieren. Abdeckungen aus Polycarbonat, Hagelschutznetze oder flexibel aufspannbare Planen können bei drohenden Unwettern über den Teich gespannt werden. Besonders hilfreich sind Teleskopgestänge, mit denen sich solche Systeme in kurzer Zeit aufbauen lassen.

Die Bepflanzung sollte so gewählt werden, dass robuste Arten mit starken Blattstrukturen in den Außenbereichen dominieren. Sie wirken wie ein Schutzschild für empfindlichere Arten im Zentrum des Teiches. Gleichzeitig hilft eine gut durchdachte Ufergestaltung mit Böschungen, Steinen und Rückhaltezonen, das Eindringen von Erdreich bei Starkregen zu verhindern.

Technik kann durch Einbau in Schächte, wetterfeste Boxen oder Schutzgehäuse gesichert werden. Auch bei der Positionierung von Teichfiltern und Stromanschlüssen sollte stets bedacht werden, dass Wasser und Elektrizität eine heikle Kombination darstellen. Es gilt: Je höher und trockener montiert, desto sicherer.

Wiederaufbau mit System – der Teich regeneriert sich

Auch wenn der Anblick nach dem Unwetter erschreckend sein kann: Der Teich ist ein erstaunlich regenerationsfähiges System. Wichtig ist, nicht in Panik zu verfallen, sondern systematisch vorzugehen. Beginnen Sie mit der Entfernung von grobem Unrat, reinigen Sie die Technik, prüfen Sie die Wasserwerte und beobachten Sie die Tiere. Viele Pflanzen erholen sich innerhalb weniger Wochen – sie bilden neue Triebe, schließen beschädigte Blätter ab und regenerieren ihre Wurzeln.

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Geben Sie dem Teich Zeit. Unterstützen Sie ihn, indem Sie abgestorbene Pflanzenteile regelmäßig entfernen, Algenwachstum eindämmen und für eine gute Durchlüftung sorgen. Verzichten Sie in der ersten Woche nach dem Sturm auf zusätzliche Fütterung der Fische, damit das biologische System nicht weiter belastet wird. Nutzen Sie stattdessen die Zeit, um das Gewässer in Ruhe zu beobachten – oft lassen sich durch genaue Beobachtung viele kleine Ungleichgewichte früh erkennen und sanft korrigieren.

Checkliste: Gartenteich nach Hagelunwetter: Was jetzt zu tun ist

Pflanzen überprüfen und pflegen

  • Schwimmblattpflanzen wie Seerosen auf beschädigte oder abgerissene Blätter kontrollieren
  • Zerschlagene Pflanzenteile mit dem Kescher von der Wasseroberfläche entfernen
  • Ufer- und Sumpfpflanzen auf Knickstellen und Bruch prüfen, gegebenenfalls zurückschneiden
  • Abgesunkene Pflanzenteile aus dem Wasser holen, um Fäulnis zu verhindern
  • Pflanzkörbe auf ihre Position und Stabilität kontrollieren

Tiere beobachten und schützen

  • Verhalten der Fische beobachten (Apathie, Taumeln, Luftschnappen)
  • Tote oder verletzte Fische und Amphibien (z. B. Frösche) aus dem Teich entfernen
  • Falls nötig, zusätzliche Belüftung einschalten (z. B. Sprudelstein, Bachlauf)
  • In den folgenden Tagen verstärkt auf Krankheitsanzeichen achten

Wasserqualität prüfen und verbessern

  • Sichtkontrolle auf Trübung oder ungewöhnliche Verfärbung
  • Wassertests für pH-Wert, Nitrit, Nitrat, Ammonium, Sauerstoffgehalt durchführen
  • Bei schlechter Wasserqualität: Teilwasserwechsel (max. 30 % des Volumens)
  • Einsatz von Wasseraufbereitern (z. B. Aktivkohle, Zeolith) erwägen
  • Filtermaterial reinigen oder tauschen, Filterleistung kontrollieren

Technik überprüfen und sichern

  • Teichpumpe auf Funktion, Fremdkörper und Geräusche kontrollieren
  • UV-Klärer auf Risse oder Feuchtigkeit prüfen, ggf. Gehäuse inspizieren
  • Kabel und Steckverbindungen auf Nässe und Beschädigung prüfen
  • Belüftungstechnik testen und ggf. temporär verstärken
  • Geräte nur wieder einschalten, wenn keine Feuchtigkeit eingedrungen ist

Umgebung und Schutzmaßnahmen kontrollieren

  • Ufer auf Erosion, Erdrutsch oder Eintrag von Erde kontrollieren
  • Überschwemmte Zonen abgrenzen, Abläufe prüfen
  • Schutznetze oder Planen entfernen und ggf. erneuern
  • Gegebenenfalls neue Hagelschutzvorrichtungen planen oder aufstellen

Fazit: Mit Wissen und Vorbereitung dem Wetter trotzen

Der Klimawandel bringt vermehrt Wetterextreme mit sich – auch in Regionen, die bislang selten von Hagel betroffen waren. Der Gartenteich, so idyllisch er wirkt, ist diesen Naturgewalten schutzlos ausgeliefert, wenn keine vorbeugenden Maßnahmen getroffen werden. Wer jedoch weiß, wie ein Teich auf Hagel reagiert, wie man Schäden erkennt, repariert und künftig verhindern kann, bleibt handlungsfähig und verliert nicht die Freude am eigenen Biotop.

Ein gepflegter, gut beobachteter Teich übersteht auch ein starkes Hagelunwetter – vielleicht mit ein paar Kratzern, aber mit einem funktionierenden Ökosystem. Und genau das macht die Faszination des Gartenteichs aus: seine Verbindung zur Natur, seine Widerstandskraft und seine Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erholen.

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